»FILAMENT MOMENTUM«
Photo: Tiziano Berra

Projekt Title: FILAMENT MOMENTUM

FILAMENT MOMENTUM
Artikel via thurgaukultur.ch / Michael Lünstroth
Link zum Artikel rechts nebenan im Text.
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Stiftung Kunstfonds
»FILAMENT MOMENTUM«
Performative Installation / Gebauter Film

Hallenkomplex Greenbox Halle 1, August- Borsig-Straße 11, Konstanz

Eröffnung: Freitag, 08. Juli 2022, 19 Uhr

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 17 – 20.30 Uhr, Samstag 13 – 21 Uhr, Sonntag 11 – 16 Uhr

Dauer: Bis Freitag, 29. Juli 2022, Finissage 18 Uhr.


Anfahrt: Siehe letztes Bild oben

 

Link zum Artikel in thurgaukultur.ch


Boris Petrovsky zeigt mit seiner immersiven Rauminstallation »FILAMENT MOMENTUM«
einen “gebauten Film“, der mit einer bewegten Seilverspannung künstlerisches und
technologisches Neuland betritt. Der gebaute Film spielt in einem ehemaligen Hochregallager
auf 300 qm und geht hinauf bis in 11 m Höhe.
Ein rot-weiß gewendeltes Seil in der Stärke eines Seilbahnseils durchfährt den Raum wie eine
dreidimensionale Fieberkurve, die als Netzwerk im Zickzack von Wand zu Wand und vom
Boden bis zur Decke verspannt ist. Es ist zu einer Endlosschleife geschlossen, die sich in der
Schwingung eines Uhrpendels und wie eine Pendelbahn ohne Kabine hin und her bewegt.
Dieser Loop hat seltsame Eigenschaften und befördert widersinnige Wahrnehmungen, die in
hypnotischer Kontemplation verschwinden.
Die visuellen “Kraftfelder“ der Linien, Flächen und Raumvolumen werden körperlich spürbar.
Sie entstehen in der Bewegung der Seilschleife und werden schreiben die ewige Poesie von
Körper und Raum, Physik und Metaphysik, Medium und Mediumismus fort.

In den flirrenden, kreuzenden und querenden Überschneidungen der Seilschleife mit ihren
pulsierenden, visuellen Rhythmen, werden Zeit- und Raumwahrnehmung auf eine Probe
gestellt. Ein verborgener akustischer Raum öffnet sich zwischen digitaler und analoger Welt.
Es ist der “Soundtrack“ des gebauten Films, der über ein interaktives Handgerät
hörbar und beeinflussbar wird.

Kräfte ziehen an allen Seiten des Raumes nach innen in einem verdichteten Vibrieren.
Das bewegte Netzwerk als Seilgeflecht erscheint als ein Versprechen von Gemeinsamkeit, die
hier zugleich eine Fesselung im Verbundensein ist. In der immersiven Eigendynamik dieser
Raumzeitmaschinerie geht etwas zwischen hoher Kontrolliertheit und dem Verlust der Kontrolle
seinen Gang.

Mit »FILAMENT MOMENTUM« setzt der Künstler seine Reihe raumgreifender Installationen
fort. Das Kunstprojekt folgt nach dreijähriger Entwicklung dem 2019 gezeigten
»TOTAL RECOURSE – Im Lauf der Dinge«.

 

Gefördert von der Bundesbeauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien www.kulturstaatsministerin.de